Was uns Gott über häusliche Gewalt zu sagen hat

SAUL UND DAVID  

Wo ist Gott, wenn es überall häusliche Gewalt gibt? Kümmert er sich wirklich darum? Ja! Da Gott sich nicht nur um uns kümmert, sondern uns auch liebt und unser Leben beschützen will, finden sich in Seinem Wort auch detaillierte Anweisungen und Ratschläge über häusliche Gewalt. Eine der Stellen, wo wir diese finden können, ist die Geschichte von König Saul und David im 1. Buch Samuel. Die Geschichte von Saul und David weist auf die Verhaltensmuster hin, welche sich häufig bei häuslicher Gewalt zeigen.  

Häusliche Gewalt ist typisch für den Machtmißbrauch und die Kontrolle über einen engen Partner oder häusliche Mitglied. Es ist ein Versuch, durch seelische, verbale, physische, sexuelle, finanzielle, religöse oder andere Mittel Zwang, Einschüchterung und Beherrschung zu erlangen. Häusliche Gewalt hat eher mit Macht und Beherrschung zu tun als mit dem Geschlecht. Die häusliche Gewalt, die wir König Saul gegenüber David ausüben sehen, spielt sich zwischen zwei Männern ab, aber wir erkennen auch viele Verhaltensmuster, die typisch für den Mißbrauch zwischen Ehegatten sind.  

Die Geschichte von Saul und David hilft uns zu verstehen, was bei häuslichen Gewaltverhältnissen vor sich geht. Auch wenn Sie eine solche Situation bereits durchgemacht haben, hilft Ihnen dieser Teil des 1. Buchs Samuel um  

·         zu verstehen, was vorgefallen ist

·         Sie für zukünftige Beziehungen zu schützen

·         Ihren Kindern zu zeigen, wie man, falls sich bei ihnen später häusliche Gewalt ereignen sollte, diese erkennt und darauf reagieren kann.  

Wenn Sie diese Reihe von Lektionen, die auf den Leben von Saul und David beruhen, aufgreifen wollen, sollten Sie die Kapitel 16 bis 26 des 1. Buchs Samuel lesen. Achten Sie dabei auf folgende Verhaltensmuster:  


Saul: Merkmale des Aggressors

Saul weist viele der Merkmale auf, die man häufig bei Aggressoren mit häuslicher Gewalt findet, einschließlich:  

1.      er gibt die Schuld an seinem aggressiven Verhalten David, dem Opfer

2.      er hat schon früher keine Verantwortung für seine Taten übernommen und er verwendet Ausreden

3.      Narzißmus (die Welt dreht sich um ihn und um seine Wünsche)

4.      er ist ausserordentlich eifersüchtig

5.      Überwachung: er beobachtet alle Schritte seines Opfers

6.      er liebt es, die Normen zu beugen oder zu brechen und widersetzt sich dem „System“; er ist rebellisch

7.      er lügt oder hält sein Wort nicht

8.      erst wiederholte Mißbräuche, dann bitte um Vergebung, danach erneuerter Mißbrauch

9.      ist verrückt nach David und jagt ihn

10.  Seine Religiosität ist meistens nur eine äusserliche „Show“ um Andere zu beeindrucken

11.  er verdreht die Absichten und Vorsätze der Anderen und sieht Böses in ihren Motiven

12.  Mangel an Einfühlungsvermögen und Bereitschaft, Andere leiden zu lassen, um das zu erreichen, was er will.

13.  er ist unsicher

14.  er benützt seine Position oder Macht als eine Lizenz Mißbrauch auszuüben

15.  möglicherweise Trauma oder Erbsünden in seiner Erziehung (siehe das Buch der Richter, Kapitel 20)

16.  er scheint zeitweise „besessen“ oder „ausser Sinnen“ zu sein

 

David: Merkmale, die man manchmal bei Opfern sieht

1.      er besänftigt den Aggressor, „geht auf Eierschalen“

2.      von Anfang an Mißbrauch in seiner Familie: die Brüder mißbrauchen ihn und der Vater behandelt ihn als minderwertig

3.      er zeigt besondere Sympathie für Opfer und Unterdrückte

4.      er st zuverlässig und aussergewöhnlich anhänglich

5.      er sorgt sich um die Bedürfnisse der Anderen

Wenn wir mit unserem Studium über Saul und David fortfahren werden wir sehen, daß wir dabei viel über den Umgang mit häuslicher Gewalt erfahren werden. Wir haben einen Gott, der uns durch sein Wort die Weisheit vermittelt für alle unsere Bedürfnisse ( 2. Brief Thimotheus, Kapitel 3, Vers 16) und der zusagt, uns zu lehren und zu führen ( Psalm 25, Verse 8 und 9; Psalm 23, Vers 3)  

Diskussionspunkt:  

1.      Der Hintergrund eines Aggressors kann uns Hinweise liefern auf vorherzusehenden kommenden Mißbrauch: Aufwachsen mit Mißbrauch; in Schwierigkeiten mit den Behörden oder dem Gesetz; Mißbrauch eines früheren Partners.

Können Sie in diesen Verhaltensmustern eine aggressive Person erkennen, die Sie gekannt haben?