Dem Mißbrauch sich entgegenstellen  

Jesus lehrte uns, daß wir einem Verwandten, der gegen uns sündigt, offen Vorhaltungen machen sollen (Matthäus Kapitel 18, Verse 15 bis 17) und ihn sogar tadeln sollen (Lukas Kapitel 17, Vers 3). Wie können wir jedoch einem Mißbraucher offen Vorhaltungen machen? Wie können wir mit jemanden offen reden, der für uns eine Gefahr darstellt und der vielleicht dabei zunehmend die Kontrolle über sich selbst verliert? Die Art wie David mit Saul umging gibt uns einige Hinweise.

Lesen Sie im 1. Buch Samuel Kapitel 24 die Verse 8 bis 15 und im 1. Buch Samuel Kapitel 26, Verse 13 bis 20. Dort ist König Sauls Mißbrauch gegen David bereits so sehr eskaliert, daß er David nachstellt und versucht ihn umzubringen. Beachten Sie, wie David seinem Aggressor Saul entgegentritt:  

·         er macht das in einer sicheren Situation und bleibt in sicherem Abstand.

·         er spricht den Mißbrauch und spezielle Gewaltakte an

·         er legt Grenzen fest: was er beabsichtigt und was nicht (siehe die Kapitel 24, Vers 12 und Kapitel 26, Verse 23).

·         er verlangt einen speziellen Wechsel oder versucht, wegen einer speziellen Lösung zu verhandeln (Kapitel 24, Verse 14 bis15 und Kapitel 26, Verse 19 bis 20).

·         er beobachtet die Übereinkunft und wartet ab um zu sehen, ob Saul sein Wort hält. Er vertraut nicht blindlings, sondern wartet ab, ob sein Aggressor vertrauenswürdig ist.  

Beachten Sie, daß David Saul immer respektvoll behandelt hat. Er respektierte die Person, der Gott Autorität verliehen hat sogar noch, als dieser sich niederträchtig verhalten hat. Er nahm es jedoch nicht willig auf sich, von ihm mißbraucht zu werden. Zwar wird in Epheser Kapitel 5 Vers 33 eine Frau angewiesen ihren Mann zu fürchten, aber in den Sprüchen Kapitel 22 Vers 3 und Matthäus Kapitel 18, Verse 15 bis 17 heißt es, daß sie nicht alles über sich ergehen lassen solle. Lesen Sie diese Verse!  

David rächte sich nie an Saul oder legte Hand an ihn. Dies ist eine sehr wichtige Aussage für die heutigen Opfer häuslicher Gewalt. Mancherorts gibt es Gesetze, die die Verhaftung eines Aggressors vorsehen, wenn die Exekutive zu einem Vorkommnis häuslicher Gewalt gerufen wird. Immer häufiger jedoch nützen Aggressoren dies aus um Ihre Opfer einsperren zu lassen. Dies ist für sie eine neue Gelegenheit zum Machtmißbrauch und zur Beherrschung des Opfers. Wenn ein Opfer zur Selbstverteidigung zurückschlägt, oder mit seiner Tasche oder anderen Gegenständen nach dem Aggressor schlägt, kann es verhaftet werden. Es ist für ein Opfer besser wegzugehen, oder falls möglich die Polizei zu rufen, anstatt Gewalt gegen den Aggressor walten zu lassen.  

Wenn Sie einen Aggressor offen über den Mißbrauch ansprechen, seien Sie darauf vorbereitet, daß das den Mißbrauch vielleicht nicht beendet. David mußte erfahren, daß obwohl Saul den Mißbrauch eingestand und versprach damit aufzuhören, es trotzdem weiterging. Oftmals versuchen Aggressoren ihre Handlungen zu verleugnen, zu entschuldigen oder sie herunterzuspielen, wenn sie darauf angesprochen werden. Sie versuchen vielleicht, das Gespräch zu beenden, das Thema zu wechseln, oder das Opfer zu blamieren. Das Opfer sollte darauf vorbereitet sein, daß der Aggressor seine Versuche zur Machtübernahme und Beherrschung ausweitet, oder daß er gewalttätig wird (Sprüche Kapitel 9, Vers 7). Opfer sollten einen Sicherheitsplan bei der Hand haben, bevor sie einen Aggressor zur Rede stellen. Eine Frau muß bedenken, ob die Gelegenheit zu einer Konfrontation nicht zu gefährlich ist. Frauenhäuser oder andere örtlichen Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt können Frauen helfen, einen Sicherheitsplan oder andere alternative Strategien auszuarbeiten.  

Durch das offene Ansprechen des Mißbrauchs und mit dem Ausdrücken des Wunsches nach einer Änderung kann ein Opfer in der Lage sein, des Beleidigers Herz und wahre Absicht besser einzuschätzen. Dabei muß es entscheiden, ob es den in einer Verbindung benötigten Respekt und Achtung walten lassen will. Es ist dies auch ein erster Schritt, um Grenzen hinsichtlich der Gesundheit festzulegen. In Matthäus, Kapitel 18, Verse 15 bis 17 gibt Jesus uns Verhaltensregeln vor gegenüber denjenigen, die uns mißbrauchen. Dieses vierstufige Vorgehen beinhaltet bestimmte Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich des Wegbleibens vom Aggressor. Obwohl uns Jesus ermutigt, über die Verstöße Anderer gegen uns zu protestieren, möchte er, daß wir unversehrt bleiben. Im 5. Buch Mose, Kapitel 30 Vers 19 sagt und der Herr durch Moses: „Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, daß du das Leben erwählest und du und dein Same leben möget,….“.  


Di
skussionspunkte
:

  1. Welche Sicherheitsmaßnahmen sind in jeder der 4 Stufen des Vorgehens nach Matthäus Kapitel 18, Verse 15 bis 17 enthalten?

  2.  Welches sind einige andere Wege um „einen sicheren Abstand einzuhalten“, wenn man mit einer gefährlichen Person spricht? Diskutieren Sie das Für und Wider der nachstehend beschriebenen Maßnahmen:

* telefonische Aussprache (so daß Sie aufhören können, wenn die Situation   mißbräuchlich wird). 

 * schriftliche Darlegung

  * Auseinandersetzung über einen Rechtsanwalt, Berater, oder       Geistlichen