Mißbrauch als Sunde

Gott betrachtet Mißbrauch als eine Sünde.

Es gibt viele Bibelstellen, die Verhaltensweisen beschreiben, wie sie auch bei häuslicher Gewalt gewöhnlich vorkommen. Diese Schriften nennen ein solches Verhalten eine Sünde. Eine dieser Bibelstellen findet sich bei Galater, Kapitel 5, Verse 19 bis 21:  

„Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinigkeit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen, und dergleichen, von welchen ich euch vorausgesagt habe und sage noch einmal voraus, daß, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben“. (Galater, Kapitel 5, Verse 19 bis 21)  

Laßt uns sehen, was diese Sünden mit häuslicher Gewalt zu tun haben:  

  • Eifersucht – ein eifersüchtiges Verhalten ist häufig eines der ersten Warnzeichen für ein mißbrauchende Persönlichkeit. Zunächst kann es entschuldigt werden als Liebe und Vorsorge,  aber es kann schnell zu einer mißbräuchlichen Beherrschung und zum Zwang werden.
  • Wutausbrüche – die Wut eines Mißbrauchers kann seinen Partner und die Kinder wirksam einschüchtern und beherrschen. Er kann sich durchsetzen durch Angst machen und Bedrohen.
  • Streit und Meinungsverschiedenheiten – sogar ohne physischen Mißbrauch werden Beziehungen und Familien durch mündlichen oder psychologischen Mißbrauch zerstört. Sehen Sie nach unter „Steigerungen des Mißbrauchs“ und „Mündlicher Mißbrauch“, worin andere mißbräuchliche Verhaltensweisen beschrieben sind, die Streit und Meinungsverschiedenheiten nach sich ziehen.
  • Trunkenheit – Obwohl Alkohol- und Drogenmißbrauch nicht die Ursachen für häusliche Gewalt sind, treten sie gleichwohl häufig bei Fällen häuslicher Gewalt auf. Ein Mißbraucher kann sie als Entschuldigung angeben für sein Schlagen, indem er behauptet, sie hätten ihn „ausser sich gebracht“.
  • Selbstsucht – Mißbraucher sind häufig ich-bezogen und narzistisch.
  • Unzucht, Unreinigkeit und Ausschweifungen: häufig findet man sexuellen Mißbrauch in Verbindung mit häuslicher Gewalt. Unter „Steigerungen des Mißbrauchs“ sind einige Arten von sexuellem Mißbrauch beschrieben. Mißbraucher können auch durch eine sexuelle Sucht „Affairen“ haben, oder sich mit Pornographie abgeben,  oder das Verlangen haben, ihren Partner zu kränken oder ihn herabzuwürdigen.

Zu den in der Bibel als Sünde bezeichneten, bei häuslicher Gewalt auftretenden Verhaltensweisen, zählen auch:  

  • Mißbrauch, Mangel an Selbstbeherrschung, Verrat, Voreiligkeit, Brutalität, Unfähigkeit die Wahrheit zuzugeben (d.h.: Abstreiten)  (2. Brief Thimotheus, Kapitel 3, Verse 1 bis 8)
  • Verleumdung und mündlicher Mißbrauch (1. Korinther, Kapitel 5, Vers 11 und Kapitel 6, Vers 9; Markus, Kapitel 7, Vers 22 und Matthäus, Kapitel 15, Vers 19)
  • Zorn (Matthäus, Kapitel 5, Verse 21 und 22)
  • Lügen, Täuschung und Falschheit (Maleachi, Kapitel 3, Vers 5; Matthäus, Kapitel 15, Vers 19; Römer, Kapitel 1, Vers 29)
  • Bösartigkeit (Römer, Kapitel 1, Verse 28 bis 32; Markus, Kapitel 7, Vers 22)
  • Arroganz (Markus, Kapitel 7, Vers 22)
  • Sonstiges Ausnützen (3. Buch Mose, Kapitel 25, Vers 17)
  • Heuchelei vor Anderen zum Verbergen geheimer Sünden (Matthäus, Kapitel 23, Verse 23 und 28)
  • Mißbrauch von Kindern (Lukas, Kapitel 17, Verse 1 bis 3)

Mißbrauchern droht die Gefahr der ewigen Verdammung.

Die Bibel macht es klar, daß unreuige Mißbraucher, die von ihren Wegen nicht abgehen, verurteilt und nicht in das Königreich gelangen werden (Matthäus, Kapitel 5, Verse 21 und 22; Galater, Kapitel 5, Verse 19 bis 21; Offenbarung, Kapitel 2, Verse 21 und 22).

Maleachi, Kapitel 2, Verse 13 und 14 und 1. Petrus, Kapitel 3, Vers 7 weisen darauf hin, daß die Gebete von Mißbrauchern nicht erhört werden. Wenn ein Diener Gottes Andere mißbraucht, wird er nach Jesus’ Rückkehr als Ungläubiger behandelt (Lukas, Kapitel 12, Verse 45 und 46). Es ist so wichtig, daß häusliche Gewalt als Sünde beurteilt und behandelt wird, denn die Seele des Mißbrauchers ist in Gefahr.  

Wenn wir den häuslichen Mißbrauch als eine Sünde begreifen, ist es leichter zu sehen, welche Maßnahmen die Bibel vorschreibt.  

  • Die Gläubigen sind verantwortlich dafür, sich der Sünde entgegen zu stellen.

Mißbrauch ist eine ernste Angelegenheit; die Seele des Mißbrauchers steht auf dem Spiel. Die Sünde des Mißbrauchs muß nicht abgestellt werden, aber man muß sich ihr entgegenstellen (siehe Galater,  Kapitel 6, Vers 1; Epheser, Kapitel 5, Vers 11; Leviticus, Kapitel 19, Vers 17).  

  • Gläubige müßen für diejenigen beten, die sie mißhandeln. Mißbraucher sind in der Sünde gefangen und befinden sich in der Gefahr ihre Seelen zu verlieren. Gläubige haben für sie zu beten laut Mathäus, Kapitel 5, Vers 44; Lukas, Kapitel 6, Vers 28; 1. Brief Johannes, Kapitel 5, Vers 16.

*    Jesus lehrte uns ein Rezept wie man sich der Sünde entgegenstellt:

Lesen Sie Matthäus, Kapitel 18, Verse 15 bis 17. Dieser Plan führt zu einer Verläßlichkeit und nennt gleichzeitig Sicherheitsmaßnahmen für das Opfer.  

HINWEIS: Wenn man sich einem abgehärteten Mißbraucher entgegenstellt, verleugnet er häufig die Tatsachen und weitet den Mißbrauch und die Versuche zur Beherrschung noch aus. Ein Opfer sollte zuerst einen Sicherheitsplan zur Hand haben. Wenn die Situation allzu gefährlich ist kann es sein, daß die Entgegenstellung unangebracht ist. Es kann besser sein, die Entgegenstellung des Mißbrauchers durch Professionelle, Verwandte, Freunde oder die Gerichte machen zu lassen.  

Diskussionspunkte:

  1. Wir hören selten, daß häuslicher Mißbrauch als eine Sünde angesehen werden muß. Manchmal nennen Leute sie eine „Haßliebe“, eine „Privatangelegenheit“ oder ein „Eheproblem“. Wie versagen all diese Bezeichnungen um Mißbraucher verantwortlich zu machen für ihre Taten?
  2. Die Bibel sagt aus, daß die Sünde auf spätere Generationen übertragen werden kann ( Buch Exodus, Kapitel 34, Vers 7). Haben Sie beobachtet, daß häuslicher Mißbrauch in verschiedenen Generationen derselben Familie vorkommt?