Gewinnen um jeden Preis

 Lesen Sie das 1. Buch Samuel, Kapitel 24, Verse 8 bis 15 und Kapitel 26, Verse 13 bis 20. Hatten Sie jemals den Eindruck, daß Ihr Partner Sie als Feind ansieht? Saul nannte David wiederholt seinen „Feind“ (1. Buch Samuel, Kapitel 19, Vers 17 und Kapitel 24, Vers 19), obwohl David geschworen hatte, ihm kein Leid zuzufügen (1.Buch Samuel, Kapitel 24, Verse 21 und 22) und sein Leben zweimal verschont hatte (1. Buch Samuel, Kapitel 20, Vers 1). Sie mögen das Gleiche gesagt haben wie David im 1.Buch Samuel, Kapitel 20, Vers 1: „Was habe ich getan? Was habe ich mißgehandelt (Schlechtes getan)?“.  

Viele Aggressoren haben wie Saul eine schlechte Meinung von der Welt. Patricia Evans beschreibt in ihrem Buch „Die verbale mißbräuchliche Beziehung“ Aggressoren als in einer anderen Welt lebend. In deren Welt muß sie manipuliert und beherrscht sein, und der Partner ist ein potentieller Feind.  

·         die Beziehungen beruhen auf Beherrschung, nicht auf Zusammenarbeit

·         Wärme und Offenheit werden als Schwachheit und Verwundbarkeit ausgelegt

·         ihre Selbstbestätigung kann daher rühren, daß sie alles bekommen was sie wollen, oder daß sie immer Anderen gegenüber überlegen sein wollen.  

Leute, die in dieser anderen Welt leben mögen sich mächtig fühlen, wenn sie andere herabwürdigen, ihnen erniedrigende Namen geben oder ihnen Kommunikation oder Informationen vorenthalten. Sie mögen das letzte Wort haben müssen und darauf bestehen, daß sie recht haben.  

Bei vielen Aggressoren hat das Trauma eines Mißbrauchs in der Kindheit ein Bedürfnis hervorgerufen, ihr Gefühl einer Kraftlosigkeit zu unterdrücken durch die Macht und die Beherrschung über einen Partner. Die Annahme eines Partners als Ebenbürtigen wäre für sie ein Nachteil, weil dies die Aufgabe der Kontrolle, der Beherrschung und der Privilegien bedeutet. Die Gewinner/Verlierer- Haltung und das Bedürfnis zur Beherrschung kann bis zum Extrem geführt werden. Leute, die in dieser „anderen Welt“ leben, können ihre Opfer unnachgiebig durch die Gerichte verfolgen lassen, um zu „gewinnen“. Einige werden zu Nachstellern. Andere haben den Eindruck, daß sie um jeden Preis gewinnen müssen, sogar durch Totschlag (Saul schickte eine ganze Armee hinter David her). Deshalb sollten Drohungen immer ernst genommen werden: wenn jemand möglicherweise so denkt und es ausspricht, so ist es sehr wahrscheinlich, daß er auch so handelt. Wir sollten davon ausgehen, daß er es vorhat und sollten entsprechend handeln.  

Welch ein Unterschied ist es, wie Saul seine Macht ausübt und der Art von Autorität, die uns Jesus lehrt und vormacht. Obwohl er alle Autorität und Macht hatte, wusch er die Füße seiner Jünger und litt für uns alle, In Matthäus Kapitel 20, Verse 25 bis 28 erklärt uns Jesus die göttliche Führerschaft: „die Fürsten halten ihre Völker nieder, und die Mächtigen tun ihnen Gewalt. So solle es nicht sein unter euch; sondern wer groß sein will unter euch, der sei euer Diener; und wer der Erste sein will unter euch, sei euer Knecht; gleichwie des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sonden daß er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele“.  

In Epheser Kapitel 5 heißt es, daß „der Mann das Weibes Haupt ist“ (Epheser Kapitel 5, Vers 23), aber es wird auch klargestellt, daß es eine fürsorgliche Führerschaft sein muß, beruhend auf Entgegenkommen und Liebe (Epheser Kapitel 5, Vers 23 und Verse 28 bis 29). Die Unterordnung einer Frau unter den Mann sollte gleich sein wie die Unterordnung der Kirche unter Christus, welcher uns die fürsorgliche Führerschaft vorgelebt hat (Epheser Kapitel 5, Verse 23 bis 25).  

Diskussionspunkte:

  1. Welches sind einige der Möglichkeiten des Mißbrauchs der Führerschaft in einer Ehe?

  2.  Welches sind einige der Möglichkeiten mit welchen Sie versucht haben könnten, einen aggressiven Partner davon zu überzeugen, daß Sie nicht sein Feind sind? Was war das Ergebnis?