Die Führerschaft in der Bibel, Teil 2  

Schriften wie Epheser, Kapitel 5, Verse 23 bis 28 sagen uns, daß die gottgewollte Führerschaft eines Ehemannes gegenüber einer Frau gleich ist wie die Führerschaft von Christus zu seiner Kirche:  

            „Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist seiner Gemeinde, die er als seinen Leib erlöst hat…..Ihr Männer, liebet eure Frauen, gleichwie auch Christus geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben….. Denn niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehaßt; sondern er nährt und pflegt es, gleichwie auch Christus die Gemeinde“. (Epheser, Kapitel 5, Verse 23, 25 und 29 bis 30).  

Diese Schrift beschreibt ein Verhältnis vom Haupt zu den Gliedern, das auf Liebe, Sorge und sogar Selbstaufopferung beruht. Der 1. Brief an die Korinther, Vers 12 sagt uns mehr darüber, wie ein gottgewolltes und gesundes Haupt/Glieder- Verhältnis sein muß:  

            „ Denn gleichwie ein Leib ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder aber sind des Leibes, wiewohl ihrer viel sind, doch ein Leib sind: so auch Christus….Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, auf daß nicht eine Spaltung im Leibe sei, sondern die Glieder füreinander gleich sorgen.“ (1. Brief an die Korinther, Kapitel 12, Verse 12, 2. Satz Vers 24 bis 25).  

Der 1. Brief an die Korinther, Kapitel 12 zeigt uns, daß die Beziehung des Hauptes zum Leib so zu verstehen ist, daß sie auf Kooperation, gegenseitiger Unterstützung und „gleichen Anliegen“ zu beruhen hat. Wenn der Ehemann das Haupt des Weibes ist, wie es in Epheser Kapitel 5, Vers 23 heißt, dann sollte sein Verhältnis zu seiner Frau ebenso geprägt sein von Kooperation, gegenseitiger Unterstützung und gleichen Anliegen. Diese Schrift zeigt, daß gleiche Anliegen und gleiche Ehrerbietung die Schlüssel sind zu einer Beziehung ohne Entzweiung. Sie sind wesentlich für Gottes Gestaltung einer Ehe, wo zwei Leute zusammenkommen um einen einzigen, aufblühenden Organismus zu bilden (Genesis, Kapitel 2, Vers 24).  

Epheser Kapitel 4 liefert einen weiteren Schlüssel zu einem gesunden Haupt/Leib- und Mann/Frau- Verhältnis:  

            „Lasset uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von welchem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am anderen hanget durch alle Gelenke, dadurch ein jegliches Glied dem andern kräftig Handreichung tut nach seinem Maße und macht, daß der Leib wächst und sich selbst auferbaut in der Liebe. So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln dürft, wie die Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes. Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind fremd geworden dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, durch die Verstockung des Herzens; in ihrem Gewissen sind sie stumpf geworden und ergeben sich der Unzucht und treiben jegliche Unreinigkeit voll Habgier“ (Epheser, Kapitel 4, Verse 15 bis 19)  

Diese Stelle sagt, daß in der Führerschaft die uns Christus vorgelebt hat, alle Teile des Körpers wachsen. Im Gegensatz dazu herrscht bei der häuslichen Gewalt ein Partner, während der Andere eingeht. Es ist wie bei einem Organismus wo der Kopf unkontrolliert wächst auf Kosten des Körpers, der dabei verdorrt.  Wo es eine göttliche Führerschaft gibt bauen sich alle Teile in Liebe und Kooperation auf.  

Epheser, Kapitel 4, Verse 17 bis 19 zeigt uns auch, was in einer Ehe mit einem unredlichen Konzept der Führerschaft schief gehen kann. Das Ergebnis kann Hartherzigkeit, Gefühlslosigkeit und eine wachsende Selbstsucht sein. Dies zeigt sich so oft bei häuslicher Gewalt, wo eine ausufernde Gier nach Beherrschung und Kontrolle zu einem Zwang anstatt zu einer Zusammenarbeit führt, Grausamkeit anstatt Liebe, und Hartherzigkeit anstatt Einfühlung. In Matthäus, Kapitel 19, Vers 8 beschreibt Jesus wie Hartherzigkeit Gift sein kann für Gottes Vorstellung von einer Ehe.  

Epheser, Kapitel 4, Vers 15 macht dazu ebenfalls eine Aussage. Damit eine Beziehung so ist, daß sie ein gottgewolltes Wachstum erlaubt, müssen die Partner so frei sein und miteinander in Liebe offen sprechen. Die christlichen Berater Dr. Cloud und Dr. Townsend sagen es auf ihre Art:  

„Indem wir ehrlich und wahrhaftig sind über uns und was sich in einer Beziehung ereignet, schaffen wir [gesunde] Abgrenzungen. Wenn wir nicht wahrheitsgemäß gegen einander sind, schaffen wir einen falschen Eindruck darüber, sowohl wo wir sind als auch wer wir sind. … Wenn wir nicht wahrhaftig zu einander sind, geht unsere Beziehung zu Ende…. Die Intimität geht verloren und damit auch die Liebe. Liebe und Wahrheit müssen nebeneinander bestehen. … In einer Ehe gibt es (beim Auftreten von Problemen) keine Änderungen, wenn nicht ein Partner sich entschließt, etwas zu sagen oder zu tun. Das kann von der Mitteilung, wie der Ehepartner die Gefühle verletzt, bis zum Setzen ein Grenze für das Verhalten sein. Das hilft beiden … die Grenze zur Gewalt nicht zu durchbrechen.“ 1)           

Hierzu noch ein Rat zur Vorsicht: wenn eine Beziehung bereits so ungesund geworden ist, daß man ein ehrliches Gespräch in Liebe zu einem Mißbraucher gefährlich werden könnte, sollte die mißbrauchte Gattin nicht handeln ohne vorher Schritte unternommen zu haben zu ihrem Schutz und dem ihrer Kinder. Das kann heißen, einen Sicherheitsplan zu entwickeln für sie und ihre Kinder. Es kann auch heißen, das Vorgehen in 4 Stufen anzuwenden, das Jesus zum Umgang mit Sündern lehrte (siehe Matthäus, Kapitel 18, Verse 15 bis 17), (wobei falls nötig auf professionelle Hilfe zurückzugreifen ist), bis zum Wegbleiben von einem hartnäckigen Mißbraucher falls notwendig. Es kann auch heißen, Hilfe zu suchen um einer Gefahr zu entrinnen.  

Der Satan will nicht, daß wir in unseren Beziehungen untereinander und zu Christus wachsen. Er arbeitet fest daran, Gottes Vorstellung einer Ehe zu zerstören. Jesus kam um diese Vorstellung wieder herzustellen, so wie er alles durch sich versöhnte (Kolosser, Kapitel 1, Vers 20). Er lehrte nicht nur sein Modell und lebte es vor, sondern er gab uns auch Richtlinien durch sein Wort um uns zu helfen, die Ehe zu einem Ort von nurturing, Wachstum und Liebe zu machen. Durch die göttliche Führerschaft und die göttliche Unterordnung können Mann und Frau zu einem einzigen Organismus werden, der der Welt Christi’s Plan für die Gemeinde vormacht.  

Diskussionspunkt:  

  1. Welche Punkte können es für Sie schwierig gemacht haben, mit ihrem Ehepartner „offen zu sprechen“? Gibt es gewisse Scheu die Sie hemmt?

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1)         Die Grenzen in der Ehe, Dr. Henry Cloud und Dr. John Townsend. Zondervan Publishing House, 1999