Die Suche nach einem Ausweg

Im 1. Buch Samuel, Kapitel 25, Verse 36 bis 38 stirbt Abigails Ehemann plötzlich, nachdem sein Mißbrauch beinahe den ganzen Haushalt zerstört hat. Wahrscheinlich haben schon viele mißbrauchte Frauen die Geschichte von Abigail gelesen und sich insgeheim gedacht: „warum kann sich mein Problem nicht so einfach lösen?“. Es ist bei Opfern von häuslichem Mißbrauch nicht selten, daß sie sich manchmal den Tod ihres Mißbrauchers wünschen – nicht so sehr um ihrem Mißbraucher ein Leid zuzufügen, sondern vielmehr als einen Ausweg für sich um den Mißbrauch los zu werden. Sie sehen sich nach Hilfe um, sie suchen einen Ausweg.  

Viele Opfer leben praktisch wie Sklaven in ihrer Wohnung, die Konzentrationslagern gleichen, wo jede Bewegung überwacht wird. Oftmals hat der Mißbraucher die Kontrolle über alle Finanzen der Familie übernommen und hat als weiteres Kontrollmittel sein Opfer systematisch von der Familie, Freunden und den gesellschaftlichen Beziehungen isoliert. Vielen Opfern wurde von ihren Mißbrauchern über Jahre hinweg gesagt, daß sie an dem Mißbrauch selbst schuld seien, sowie daß sie fehlerbehaftet, verrückt, dumm und häßlich seien. Auch wurde ihnen gesagt, sie seien unselbständig; der Mißbraucher müsse ihnen die Kinder wegnehmen lassen; daß sie bis an das Ende der Welt gejagt werden würden.  

Diese Probleme können sich noch ausweiten durch die Tatsache, daß Opfer von ernstem oder chronischem Mißbrauch vielleicht anfangen Schwierigkeiten beim Lösen von Problemen oder bei der Suche nach Lösungen zu bekommen 1). Manchmal erscheint die Lage als aussichtslos. Aus diesen Gründen ist es für die Opfer wichtig, sich dem Problem nicht allein zu stellen. Es ist wesentlich, daß sie Unterstützung bekommen von Leuten, denen sie vertrauen können und die auf ihre Sicherheit bedacht sind während des Versuchs die Gewalt zu beenden. Diese Hilfe kann von einem vertrauenswürdigen Freund kommen, einem Anwalt oder Berater eines Programms gegen häusliche Gewalt, von einem Frauenschutzhaus, einem hauptberuflichen Beauftragten gegen häusliche Gewalt, einer Unterstützungsgruppe, oder von anderen Seiten. (Siehe „Abigails Zuflucht Seite“ für weitere Informationen).  

Selten endet Gewalt wie bei Abigail. Oftmals ist der Ausweg nicht so einfach, und die Zukunft ist unvorhersehbar. Als Abigail drastische Maßnahmen unternahm zur Rettung ihrer Familie war auch sie sich des Endes nicht gewiß. Über eines hatte sie jedoch Gewißheit, und das war ihr Gott (1. Buch Samuel, Kapitel 25, Verse 26 bis 31). Ihr Gott – unser Gott – ist der Einzige, der Macht hat um Weisheit, Zuflucht, Führung, Vorsorge, Hilfe und Schutz zu gewähren. Lesen Sie seine Versprechungen für Sie in den folgenden Versen:  

            * Psalm 91 – Zuflucht und Schutz

            * Psalm 23 – Vorsorge, Führung und Hilfe in schweren Zeiten

            * Jesajia 41, Kapitel 10, Vers 13 – Hilfe bei Angst oder Erschrecken

            * Jesaja 54 – Zusagen an die alleinstehenden Frauen

* Jesaja 61, Verse 1 bis 4 - wie Jesus uns helfen will (siehe Lukas, Kapitel 4, Verse      16 bis 21)

* Römer, Kapitel 8, Verse 34 bis 39  – nichts kann uns von Gottes Liebe trennen

            * Psalm 37 – Schutz vor Feinden

            * Jeremia, Kapitel 29, Vers 11 – Hoffnung für Ihre Zukunft

* Psalm 31 – Schutz vor falschen Anschuldigungen und Lügen (siehe auch Jesaja,    Kapitel 54, Verse 4 und 17)  


Diskussionspunkte:
 

1.      Was mag ein Mißbraucher unter anderem gesagt haben, um Sie vom Verlassen abzuhalten?  

2.      Falls Sie sich derzeit in einer mißbräuchlichen Beziehung befinden: gibt es etwas was Sie hoffen läßt, daß der Mißbrauch beendet wird?  

3.      Falls Sie derzeit Hilfe in einer mißbräuchlichen Beziehung brauchen: wem könnten Sie zutrauen, daß er Ihnen hilft? An wen würden Sie sich keinesfalls wenden? Welche Art von Hilfe brauchen Sie?