Wann ist Vergebung angebracht?

Vergebung kann zu einem echten Dilemma werden im Umgang mit jemanden der häusliche Gewalt ausübt. Zu solchen Gewalttätern zählen:  

  • „Periodische“ Mißbraucher, die von Wiederholungen nicht wegkommen
  • solche die lügen, um Andere zu manipulieren
  • solche, die Sie ausnutzen wollen und die beabsichtigen, die von Ihnen gesetzten  Grenzen zu übertreten

Dies sind Leute, die sich wahrscheinlich von Neuem wieder etwas zuschulden kommen lassen werden, oder die nicht Ihr Bestes im Sinn haben. Wie können wir in diesen Fällen die Bibelstellen über Vergebung anwenden? Wann ist es angebracht, solchen Leuten zu vergeben?  

Die Bibel sagt erstens, daß wir vergeben müssen, wenn ein Missetäter Reue bekundet und uns um Vergebung bittet:  

            „Hütet euch! Wenn dein Bruder sündigt, so halte es ihm vor; und wenn es in reut, vergib ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigen würde und siebenmal wiederkäme zu dir und spräche: Es reut micht! so sollst du ihm vergeben“. (Lukas, Kapitel 17, Verse 3 und 4)  

Was bedeutet Reue? Wenn wir Webster’s Schulwörterbuch aufschlagen, lesen wir unter „bereuen“ die Definition: „sich von der Sünde lösen und sich der Besserung seines Lebens zu widmen“. Das ist eine Einsicht und die Absicht, von der Sünde wegzukommen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, daß die Person aufhört zu sündigen. So hängt unsere Verpflichtung zu vergeben nicht davon ab, daß der Missetäter irgend etwas anderes macht, als zu uns zu kommen und seine ernste Reue zum Ausdruck bringt.  

Der zweite Fall, wo Gott uns zu vergeben heißt, ist wenn der Missetäter nicht bereut. Gott verlangt von uns, daß wir in unseren Herzen auch vergeben, selbst wenn der Sünder nicht bereut und nicht um Vergebung bittet:  

„Und wenn ihr stehet und betet, so vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen. (Markus, Kapitel 11, Verse 25 und 26).  

„Denn wenn ihr den Menschen ihre Übertretungen vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Übertretungen auch nicht vergeben“ (Matthäus, Kapitel 6, Verse 14 und 15)  

Wie wir bei Matthäus, Kapitel 18, Vers 21 sehen können, sind wir vielleicht nicht in der Lage, uns auf einmal zu der inneren Vergebung durchzuringen. Es kann notwendig werden, wiederholt daran zu arbeiten.  

Wie können wir feststellen, daß wir jemanden wirklich vergeben haben? Webster’s Schulwörterbuch definiert „Vergebung“ folgendermassen: „aufhören sich darüber zu ärgern; auf Heimzahlung verzichten“. Manche Leute haben Vergebung beschrieben als  

  • auf weitere Debatten verzichten
  • keine Bestrafung oder Zahlungen des Missetäters zu verlangen
  • es Gott zu überlassen, diese Person zu richten (und ER versichert uns, daß ER das tun wird)

Fällt es Ihnen schwer, jemanden zu vergeben? Seien Sie versichert, daß Christus gestorben ist um uns den Heiligen Geist zu vermitteln, der uns in die Lage versetzt zu siegen. Bei Gott ist nichts unmöglich.
   

Diskussionspunkte:  

1)      Fällt es Ihnen schwer, jemandem zu vergeben? Gibt es da etwas, was Sie immer noch von dieser Person erwarten?

2)      Können Sie sich daran erinnern, daß Sie einmal Vergebung erlangten für etwas, was Sie gesagt oder getan haben? Wie fühlten Sie sich damals?