Vom Umgang mit Zerstörung unter unserem Dach

Das 3. Buch Mose enthält das Gesetz des Alten Testaments über den Umgang mit dem Aussatz sowohl der Haut, als auch dem vom Aussatz befallenen Wohnhaus, was manchmal übersetzt wird mit „Mehltau/Schimmel“ oder „Seuche/Pest“. Dieses Kapital mag uns fremd vorkommen bis wir uns gewahr werden, dass der Aussatz manchmal als Ausdruck der Sünde genommen wird. Wenn wir begreifen, dass die Bibel häusliche Gewalt als Sünde bezeichnet können wir ersehen, dass dies genau so ist, als wenn sich eine Krankheit im Haus ausbreitet – eine Krankheit, die sich mit der Zeit verschlimmert und die Gefahr mit sich bringt, jedermann im Hause zu zerstören, geistig oder sogar physisch.

Es mag sein, dass der Verfasser dieses Kapitels nicht in erster Linie an die häusliche Gewalt gedacht hat. Wir werden jedoch sehen, dass dieses Kapitel Maßnahmen aufzeigt, die analog zur häuslichen Gewalt bei dieser Art von zerstörerischem Einfluss in einem Haus getroffen werden müssen. Vielleicht ist es zweckmässig, das 3. Buch Mose, Kapitel 14, Verse 33 bis 53 nochmals zu lesen, bevor wir die folgenden Verse lesen und besprechen (dabei wird hier die New International Version als Übersetzung verwendet):  

Vers 34 – Häusliche Gewalt droht wie Schimmel oder Aussatz zu wuchern und sich auszubreiten. Sie tendiert nicht nur dazu, sich mit der Zeit auszudehnen, sondern sie vererbt sich auch von Generation zu Generation. Es ist bekannt, dass Kinder die Opfer oder Zeugen von häuslicher Gewalt wurden, als Erwachsene häufig Schläger oder Opfer werden; sie können „infiziert“ sein.  

Vers 35 – Hier steht eine Aufforderung, eine ausgebildete Fachkraft zu Hilfe zu rufen. Wir wissen, dass abgehärtete Mißbraucher selten von sich aus mit dem Mißbrauch aufhören können. Um Hilfe für die Familie zu erlangen ist es richtig, das Schweigen zu brechen und aufzudecken, was hinter den geschlossenen Türen vorgeht.  

Verse 36 bis 38 – Die Situation muß an den Tag gebracht werden und man muss ihr ins

Gesicht sehen, ohne Ableugnen, Wunschdenken oder Entschuldigungen. Es kann notwendig sein, den Mißbraucher eine zeitlang von der Familie fernzuhalten, damit die Sicherheit der Familienmitglieder gewährleistet wird und sie der Krankheit nicht mehr ausgesetzt sind. Wenn man dem Mißbraucher erlaubt weiterhin zu sündigen, wird ihm dies schaden, wobei Gläubige niemand auf diesem Weg stolpern lassen dürfen.    

Verse 39 und 40 – Diejenigen, die der Familie helfen, sollten auf dem Laufenden gehalten werden und sie begleiten zur Unterstützung, mit Rat und Verantwortung. Es kann notwendig sein den Opfern zu helfen einen Gerichtsbeschluss zu erlangen, um den Mißbraucher davon abzuhalten, Familienmitgliedern Leid zuzufügen.

Vers 41 – eine Beratung ist wichtig für die Mißbraucher, denn die Meisten von ihnen können von sich aus nicht aufhören. Manchmal hört der Mißbrauch erst auf, wenn der Mißbraucher verhaftet wird und das Gericht eine Beratung auferlegt. Einige Berater sagen, daß die Zeit im Gefängnis (d.h. „an dem unreinen Ort vor der Stadt“) die wirksamste Behandlung für den Mißbraucher ist.  

Verse 43 bis 45 – Fortschritte bei der Beratung müssen sorgfältig beobachtet und verfolgt werden. Wenn die Beratung erfolglos ist und der Mißbrauch nicht aufhört, oder aber wenn die Situation gefährlich ist, kann es notwendig sein, den Mißbraucher von der Familie fernzuhalten um Leben und Gesundheit zu schützen.  

Verse 46 bis 48 – Wann ist es sicher um wieder zurückzukehren? Es ist keinesfalls sicher die Beziehung wieder aufzunehmen, ehe der Mißbraucher die Beratung erfolgreich abgeschlossen hat und es Beweise dafür gibt, daß der Mißbrauch aufhört. Die Beratung war erfolgreich, wenn der Mißbrauch aufhört und keine Versuche mehr zur Beherrschung oder Beeinflussung erfolgen.  

Verse 52 und 53 – Auch wenn die Behandlung erfolgreich ist, so wird doch das Blut Jesus’ und das erfrischende Wasser des Heiligen Geistes benötigt um die Beziehung wieder herzustellen. Ernsthafte Reue und Vergebung können dazu beitragen, die Beziehung zu entkrampfen und wieder heilen und wachsen zu lassen.  

Diskussionspunkte:  

1.      Wieso kann es schwierig sein, das Schweigen über die häusliche Gewalt zu brechen und Hilfe zu suchen?

2.      Laut Vers 38 muß der Priester in der Lage sein, die Anzeichen von häuslicher Gewalt schon beim Betreten des Hauses zu bemerken. Welches sind die Anzeichen für häusliche Gewalt in einer Beziehung, die wir als erstes bemerken können?