Verbaler Mißbrauch, Teil 1

 Die Bibel lehrt uns, daß Worte mächtig sind. Sie können Leben bringen (Johannes, Kapitel 6, Vers 63), oder den Tod (Johannes, Kapitel 3, Verse 6, 8 und 9a). Worte können Segen (Epheser, Kapitel 4, Vers 29), oder Völker zu Fall bringen (Jeremia, Kapitel 1, Verse 9 und 10). Worte können großes Leid ausdrücken (Psalm 55, Verse 2b und 3), oder sie können ein Brunnen des Lebens und des Heils sein (Sprüche, Kapitel 10, Vers 11).  

Wie alle häusliche Gewalt ist der verbale Mißbrauch ein Verhaltensmuster mit dem Ziel, Macht und Kontrolle über eine andere Person zu erlangen. Dies erfolgt durch eine systematische Herabsetzung der anderen Person, durch emotionelles und psychologisches Wehtun und durch die Behauptung, daß ihre Gefühle und Wahrnehmungen nicht der Wirklichkeit entsprächen. Dies kann eine wichtige Frühwarnung über eine mißbrauchende Persönlichkeit sein. Patricia Evans schreibt in ihrem ausgezeichneten Buch „The Verbally Abusive Relationship – Die Beziehung des verbalen Mißbrauchs“ (Verlag Adams Media Corp., 1993) daß nicht jeder verbale Mißbrauch in einen physischen ausarten muß, daß jedoch jedem physischen Mißbrauch ein verbaler vorausgeht.

 Verbaler Mißbrauch, auch verbales Schlagen genannt, ist eine besonders hinterhältige Art der häuslichen Gewalt. Auch wenn er keine Narben hinterläßt ist doch beabsichtigt, den Charakter abzutöten und die Persönlichkeit grauenhaft umzubringen durch Herabsetzen, Erniedrigung, Verletzung des Schamgefühls, Schimpfnamen geben, Einschüchterung, Wutanfälle, Schweigen, Kritik üben, Beschämung, die Tatsachen verdrehen und das Vergangene falsch darstellen, oder strategisches „Übersehen“. Einige dieser Handlungsweisen brauchen nicht einmal Worte. Sie alle sind dazu bestimmt zu verletzen. Stöcke und Steine mögen unsere Knochen brechen, Worte aber brechen unseren Geist und unser Herz.

 Diskussionspunkt:

 Lesen Sie die Beschreibung von „Verschiedene Arten des verbalen Mißbrauchs“ und  vergleichen Sie sie mit denen, die Sie erleiden mußten.